Stage 1 Wissembourg – Nyon (670 km / 21.185 Hm)

Vogesen – Teil 1
16.03.2025
Ich komme mit dem Bus in Schweigen an der deutsch-französischen Grenze an und mache mich gleich auf den Weg zum Startpunkt des Hexatreks. Im Briefkasten finde ich auch das Buch und Stelle fest, dass ich dieses Jahr erst die zweite bin, die sich eingetragen hat. Dann geht’s offiziell los. Nach 2 Kilometern bin ich auch schon in Wissembourg, wo ein verspäteter Faschingsumzug mit viel Musik stattfindet. Wissembourg ist wirklich ein schönes Städtchen mit einer tollen alten Stadtmauer und Kirche.
I arrive by bus in Schweigen on the German-French border and immediately head to the starting point of the Hexatrek. I find the book in the mailbox and realize that I’m only the second person to sign up this year. Then it officially begins. After two kilometers, I’m already in Wissembourg, where a late carnival parade with lots of music is taking place. Wissembourg is a truly beautiful little town with a magnificent old city wall and church.



Ich entschließe mich, mir nicht den Umzug anzusehen und folge dem Trail weiter bergauf. Als ich am Abri de la Tour de Scherhol ankomme, beschließe ich, hier die Nacht zu verbringen. Es ist kalt in der Hütte, aber erstaunlich sauber. Es gibt sogar ein Schloss. Als es fast dunkel ist, schließe ich den Riegel, da ich nicht glaube, dass heute noch jemand vorbei kommt. Als ich mich gerade in meinen Schlafsack kuschle, höre ich, wie jemand versucht, die Tür zu öffnen. Also stehe ich wieder auf und vor mir steht ein Mann in meinem Alter, der vollkommen erstaunt ist, hier jemanden zu treffen. Er ist auf seinem Abendspaziergang, wie er mir erzählt. Wir unterhalten uns bestimmt eine Stunde, dann muss er los, weil es ja schon ziemlich dunkel ist. Die Nacht ist kalt. Es hat Frost und meine Isomatte hat irgendwo ein kleines Loch, so dass ich über die Nacht dem Boden immer näher komme. Ich hatte sie eigentlich zuhause getestet, aber ohne mein Gewicht hatte sie die Luft problemlos gehalten….
I decide not to watch the parade and continue up the trail. When I arrive at the Abri de la Tour de Scherhol, I decide to spend the night here. It’s cold in the hut, but surprisingly clean. There’s even a lock. When it’s almost dark, I close the latch, as I don’t think anyone will be coming by today. As I’m snuggled into my sleeping bag, I hear someone trying to open the door. So I get up again, and in front of me stands a man my age, completely astonished to meet someone here. He’s on his evening walk, he tells me. We chat for at least an hour, then he has to leave because it’s already quite dark. The night is cold. It’s frosty, and my sleeping pad has a small hole somewhere, so I’ve been getting closer and closer to the ground overnight. I had actually tested it at home, but without my weight, it held air without any problems…



17.03.2025
Bei eisigen Temperaturen und schönem Wetter gehts los.
It all starts in icy temperatures and beautiful weather.

Bergab durch Climbach und Wingen, dann wieder bergauf, bis ich an eine Abzweigung zum Chateau du Hohenbourg (erbaut im 13. Jahrhundert) komme. Ich lasse meinen Rucksack neben dem Weg liegen und steige den steilen Pfad hinauf. Die Aussicht ist wirklich toll und man kann ein wenig durch das verfallene Chateau klettern.
Downhill through Climbach and Wingen, then uphill again until I reach a junction with the Château du Hohenbourg (built in the 13th century). I leave my backpack beside the path and climb the steep trail. The view is truly magnificent, and you can do a bit of climbing through the ruined chateau.




Weiter geht’s zum Chateau du Fleckenstein (erbaut im 12. Jahrhundert ). Leider ist das Chateau um diese Jahreszeit nur am Sonntag geöffnet, so dass ich es nur von außen bewundern kann.
Next, I head to the Chateau du Fleckenstein (built in the 12th century). Unfortunately, the chateau is only open on Sundays at this time of year, so I can only admire it from the outside.

Aber es gibt ja noch reichlich andere und schon bald komme ich nach vielem bergauf und bergab am Chateau du Froensbourg (erbaut und genutzt von 1267-1377) an. Auch hier kann man leider nicht hinein, aber auch von außen ist es wirklich sehenswert.
But there are plenty of others, and after much uphill and downhill, I soon arrive at the Chateau du Froensbourg (built and used from 1267 to 1377). Unfortunately, you can’t go inside here either, but it’s really worth seeing from the outside, too.


Weiter geht’s zum Le Rocher de Tsigaines. Dort kann man über halb verfallene Stufen und Treppen hinauf.
Continue to Le Rocher de Tsigaines, where you can climb up half-ruined steps and stairs.



Vom Roche laufe ich weiter zum Chateau du Wasigenstein aus dem 13. Jahrhundert. Hier lege ich wieder meinen Rucksack ab und erkunde die Burg.
From the Roche, I continue to the 13th-century Chateau du Wasigenstein. Here, I drop my backpack again and explore the castle.






Es ist wirklich toll, dass es hier so viele alte Burgen gibt. Es macht viel Spaß, alle verborgen Winkel zu erkunden und ich freue mich schon, auf die Burgen in Windstein. Es ist mittlerweile sehr kalt und stürmisch und ich beschließe, noch den letzten Berg vor dem Chateau du Vieux Windstein hinaufzusteigen. Ich finde einen einigermaßen vor dem Sturm geschützten Campspot und kuschle mich in meinen Schlafsack, mit Mütze, langer Hose und Daunenjacke.
It’s really great that there are so many old castles here. It’s a lot of fun exploring all the hidden corners, and I’m already looking forward to the castles in Windstein. It’s now very cold and stormy, so I decide to climb the last mountain before the Chateau du Vieux Windstein. I find a campsite somewhat sheltered from the storm and snuggle up in my sleeping bag, complete with hat, long pants, and down jacket.

18.03.2025
Ich wache zeitig auf. Es ist kalt und stürmisch. Das Wasser in meiner Flasche ist zum Teil gefroren und auch ich bin ziemlich durchgefroren, als ich meinen Rucksack fertig gepackt habe. Ich gehe los und es geht erstmal bergab. Ich würde lieber bergauf gehen, damit es mir wärmer wird! Nach ca 2 Kilometern komme ich am Chateau du Vieux Windstein (erbaut im 12. Jahrhundert) an und bin überrascht, wie viele verwinkelte Stufen, Treppen und verborgene Räume es hier gibt. Es ist spannend, immer wieder Neues zu entdecken. Da ich so früh am Morgen und auch zu einer weniger beliebten Jahreszeit unterwegs bin, habe ich die gesamte Burg für mich alleine. Ich verbringe mehr als eine Stunde in der Burg und würde am liebsten dort auch noch eine Nacht verbringen, aber das ist zum einen verboten und zum anderen ist genau neben der Burg ein bewohntes Haus, so dass man hier bestimmt entdeckt werden würde.
I wake up early. It’s cold and stormy. The water in my bottle is partially frozen, and I’m also pretty cold by the time I’ve finished packing my backpack. I set off, and it’s downhill at first. I’d rather go uphill to warm up! After about 2 kilometers, I arrive at the Chateau du Vieux Windstein (built in the 12th century) and am surprised by how many winding steps, staircases, and hidden rooms there are here. It’s exciting to keep discovering new things. Since I’m out so early in the morning and at a less popular time of year, I have the entire castle to myself. I spend more than an hour in the castle and would love to spend a night there, but for one thing, that’s forbidden, and for another, there’s an inhabited house right next to the castle, so you’re bound to be discovered.







Ich setze meinen Weg bergab fort, dann wieder bergauf an dem mittleren Chateau du Windstein vorbei, was als solches aber nicht mehr zu erkennen ist. Dann erreiche ich Chateau du Niveau Windstein, das im 13. Jahrhundert gebaut wurde. Hier wurde bereits einiges restauriert und man kann sich gut vorstellen, wie es einmal ausgesehen hat. Ich steige eine alte Steintreppe und dann noch eine neue Eisentreppe hinauf. Es ist auch toll, aber nicht so spannend wie das Vieux Chateau.
I continue downhill, then uphill again, past the middle Chateau du Windstein, which is no longer recognizable as such. Then I reach the Chateau du Niveau Windstein, built in the 13th century. Much has been restored here, and it’s easy to imagine what it once looked like. I climb an old stone staircase and then a new iron staircase. It’s also beautiful, but not as exciting as the Vieux Chateau.






Nach einer kurzen Rundtour durch die Burg gehe ich weiter bis Niederbronn. Hier mache ich einen Stop im Supermarkt (Match) und lege eine ausgiebige Essenspause mit Baguette, Käse und leckeren Tartes mit Birne ein. Dann geht’s weiter bergauf. Ich erreiche einen Turm (Wasenkoepfel), auf den ich über eine Wendeltreppe steige und geniesse die Aussicht über den laublosen Wald.
After a short tour of the castle, I continue to Niederbronn. Here, I stop at the Match supermarket and take a leisurely lunch break with baguettes, cheese, and delicious pear tarts. Then I continue uphill. I reach a tower (Wasenkoepfel), which I climb up a spiral staircase to enjoy the view over the leafless forest.


Nach ein paar Kilometern komme ich zum Chateau du Grand Arnsbourg, das sehr verfallen ist und das man daher auch nicht näher besichtigen kann.
After a few kilometers I come to the Chateau du Grand Arnsbourg, which is in very dilapidated condition and therefore cannot be visited in more detail.

Dann geht’s bergab nach Untermühltal, an einem Fischweiher vorbei und dann wieder bergauf. Ich erreiche eine weitläufige Ebene mit Laubbäumen und stelle mein Zelt dort auf einer weichen Unterlagen aus Laub vom letzten Herbst auf. Es ist heute fast windstill und auch nicht mehr ganz so kalt.
Then it’s downhill to Untermühltal, past a fish pond, and then uphill again. I reach a wide plain with deciduous trees and set up my tent there on a soft mat of leaves from last autumn. There is almost no wind today and not quite as cold.

19.03.2025
Am nächsten Morgen ist es zwar noch recht frisch, aber nach wenigen Kilometern wird es schnell wärmer.
The next morning it is still quite cool, but after a few kilometers it quickly gets warmer.

Ich erreiche das Chateau du Lichtenberg, das leider auch erst später in der Saison öffnet. Ich beschließe daher, den Umweg zur Burg auszulassen und gehe direkt weiter. Es ist heute ein warmer Tag, was das Laufen aber angenehm macht. Der Weg heute ist nicht so spannend. Es gibt keine weiteren Burgen zu sehen.
I reach the Chateau du Lichtenberg, which unfortunately also doesn’t open until later in the season. I therefore decide to skip the detour to the castle and continue straight on. It’s a warm day today, but that makes the walk pleasant. The route today isn’t as exciting. There are no other castles to see.



Leider finde ich auch in Petit Pierre keinen Laden oder Cafe, das geöffnet ist und so gehe ich weiter bergauf und bergab, bis ich am späten Nachmittag im Graufthal ankomme. Ich checke in einem kleinen Hotel ein und dann beginnt das, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe…. Im Hotel habe ich nur das Sprudelwasser, das im Zimmer zur Verfügung gestellt wurde und 2 Fanta getrunken. Im Wasser oder auf dem Glas müssen wohl Bakterien gewesen sein, denn meinem Darm hat das überhaupt nicht gefallen….
Unfortunately, I couldn’t find a shop or café open in Petit Pierre either, so I continued walking up and down until I arrived in Graufthal in the late afternoon. I checked into a small hotel, and then something began that I hadn’t expected at all… In the hotel, I only drank the sparkling water provided in the room and two Fanta. There must have been bacteria in the water or on the glass, because my gut didn’t like it at all…