Stage 1 Wissembourg – Nyon (670 km / 21.185 Hm)

Vogesen

16.03.2025

Ich komme mit dem Bus in Schweigen an der deutsch-französischen Grenze an und mache mich gleich auf den Weg zum Startpunkt des Hexatreks. Im Briefkasten finde ich auch das Buch und Stelle fest, dass ich dieses Jahr erst die zweite bin, die sich eingetragen hat. Dann geht’s offiziell los. Nach 2 Kilometern bin ich auch schon in Wissembourg, wo ein verspäteter Faschingsumzug mit viel Musik stattfindet. Wissembourg ist wirklich ein schönes Städtchen mit einer tollen alten Stadtmauer und Kirche.

I arrive by bus in Schweigen on the German-French border and immediately head to the starting point of the Hexatrek. I find the book in the mailbox and realize that I’m only the second person to sign up this year. Then it officially begins. After two kilometers, I’m already in Wissembourg, where a late carnival parade with lots of music is taking place. Wissembourg is a truly beautiful little town with a magnificent old city wall and church.

Ich entschließe mich, mir nicht den Umzug anzusehen und folge dem Trail weiter bergauf. Als ich am Abri de la Tour de Scherhol ankomme, beschließe ich, hier die Nacht zu verbringen. Es ist kalt in der Hütte, aber erstaunlich sauber. Es gibt sogar ein Schloss. Als es fast dunkel ist, schließe ich den Riegel, da ich nicht glaube, dass heute noch jemand vorbei kommt. Als ich mich gerade in meinen Schlafsack kuschle, höre ich, wie jemand versucht, die Tür zu öffnen. Also stehe ich wieder auf und vor mir steht ein Mann in meinem Alter, der vollkommen erstaunt ist, hier jemanden zu treffen. Er ist auf seinem Abendspaziergang, wie er mir erzählt. Wir unterhalten uns bestimmt eine Stunde, dann muss er los, weil es ja schon ziemlich dunkel ist. Die Nacht ist kalt. Es hat Frost und meine Isomatte hat irgendwo ein kleines Loch, so dass ich über die Nacht dem Boden immer näher komme. Ich hatte sie eigentlich zuhause getestet, aber ohne mein Gewicht hatte sie die Luft problemlos gehalten….

I decide not to watch the parade and continue up the trail. When I arrive at the Abri de la Tour de Scherhol, I decide to spend the night here. It’s cold in the hut, but surprisingly clean. There’s even a lock. When it’s almost dark, I close the latch, as I don’t think anyone will be coming by today. As I’m snuggled into my sleeping bag, I hear someone trying to open the door. So I get up again, and in front of me stands a man my age, completely astonished to meet someone here. He’s on his evening walk, he tells me. We chat for at least an hour, then he has to leave because it’s already quite dark. The night is cold. It’s frosty, and my sleeping pad has a small hole somewhere, so I’ve been getting closer and closer to the ground overnight. I had actually tested it at home, but without my weight, it held air without any problems…

17.03.2025

Bei eisigen Temperaturen und schönem Wetter gehts los.

It all starts in icy temperatures and beautiful weather.

Bergab durch Climbach und Wingen, dann wieder bergauf, bis ich an eine Abzweigung zum Chateau du Hohenbourg (erbaut im 13. Jahrhundert) komme. Ich lasse meinen Rucksack neben dem Weg liegen und steige den steilen Pfad hinauf. Die Aussicht ist wirklich toll und man kann ein wenig durch das verfallene Chateau klettern.

Downhill through Climbach and Wingen, then uphill again until I reach a junction with the Château du Hohenbourg (built in the 13th century). I leave my backpack beside the path and climb the steep trail. The view is truly magnificent, and you can do a bit of climbing through the ruined chateau.

Weiter geht’s zum Chateau du Fleckenstein (erbaut im 12. Jahrhundert ). Leider ist das Chateau um diese Jahreszeit nur am Sonntag geöffnet, so dass ich es nur von außen bewundern kann.

Next, I head to the Chateau du Fleckenstein (built in the 12th century). Unfortunately, the chateau is only open on Sundays at this time of year, so I can only admire it from the outside.

Aber es gibt ja noch reichlich andere und schon bald komme ich nach vielem bergauf und bergab am Chateau du Froensbourg (erbaut und genutzt von 1267-1377) an. Auch hier kann man leider nicht hinein, aber auch von außen ist es wirklich sehenswert.

But there are plenty of others, and after much uphill and downhill, I soon arrive at the Chateau du Froensbourg (built and used from 1267 to 1377). Unfortunately, you can’t go inside here either, but it’s really worth seeing from the outside, too.

Weiter geht’s zum Le Rocher de Tsigaines. Dort kann man über halb verfallene Stufen und Treppen hinauf.

Continue to Le Rocher de Tsigaines, where you can climb up half-ruined steps and stairs.

Vom Roche laufe ich weiter zum Chateau du Wasigenstein aus dem 13. Jahrhundert. Hier lege ich wieder meinen Rucksack ab und erkunde die Burg.

From the Roche, I continue to the 13th-century Chateau du Wasigenstein. Here, I drop my backpack again and explore the castle.

Es ist wirklich toll, dass es hier so viele alte Burgen gibt. Es macht viel Spaß, alle verborgen Winkel zu erkunden und ich freue mich schon, auf die Burgen in Windstein. Es ist mittlerweile sehr kalt und stürmisch und ich beschließe, noch den letzten Berg vor dem Chateau du Vieux Windstein hinaufzusteigen. Ich finde einen einigermaßen vor dem Sturm geschützten Campspot und kuschle mich in meinen Schlafsack, mit Mütze, langer Hose und Daunenjacke.

It’s really great that there are so many old castles here. It’s a lot of fun exploring all the hidden corners, and I’m already looking forward to the castles in Windstein. It’s now very cold and stormy, so I decide to climb the last mountain before the Chateau du Vieux Windstein. I find a campsite somewhat sheltered from the storm and snuggle up in my sleeping bag, complete with hat, long pants, and down jacket.

18.03.2025

Ich wache zeitig auf. Es ist kalt und stürmisch. Das Wasser in meiner Flasche ist zum Teil gefroren und auch ich bin ziemlich durchgefroren, als ich meinen Rucksack fertig gepackt habe. Ich gehe los und es geht erstmal bergab. Ich würde lieber bergauf gehen, damit es mir wärmer wird! Nach ca 2 Kilometern komme ich am Chateau du Vieux Windstein (erbaut im 12. Jahrhundert) an und bin überrascht, wie viele verwinkelte Stufen, Treppen und verborgene Räume es hier gibt. Es ist spannend, immer wieder Neues zu entdecken. Da ich so früh am Morgen und auch zu einer weniger beliebten Jahreszeit unterwegs bin, habe ich die gesamte Burg für mich alleine. Ich verbringe mehr als eine Stunde in der Burg und würde am liebsten dort auch noch eine Nacht verbringen, aber das ist zum einen verboten und zum anderen ist genau neben der Burg ein bewohntes Haus, so dass man hier bestimmt entdeckt werden würde.

I wake up early. It’s cold and stormy. The water in my bottle is partially frozen, and I’m also pretty cold by the time I’ve finished packing my backpack. I set off, and it’s downhill at first. I’d rather go uphill to warm up! After about 2 kilometers, I arrive at the Chateau du Vieux Windstein (built in the 12th century) and am surprised by how many winding steps, staircases, and hidden rooms there are here. It’s exciting to keep discovering new things. Since I’m out so early in the morning and at a less popular time of year, I have the entire castle to myself. I spend more than an hour in the castle and would love to spend a night there, but for one thing, that’s forbidden, and for another, there’s an inhabited house right next to the castle, so you’re bound to be discovered.

Ich setze meinen Weg bergab fort, dann wieder bergauf an dem mittleren Chateau du Windstein vorbei, was als solches aber nicht mehr zu erkennen ist. Dann erreiche ich Chateau du Niveau Windstein, das im 13. Jahrhundert gebaut wurde. Hier wurde bereits einiges restauriert und man kann sich gut vorstellen, wie es einmal ausgesehen hat. Ich steige eine alte Steintreppe und dann noch eine neue Eisentreppe hinauf. Es ist auch toll, aber nicht so spannend wie das Vieux Chateau.

I continue downhill, then uphill again, past the middle Chateau du Windstein, which is no longer recognizable as such. Then I reach the Chateau du Niveau Windstein, built in the 13th century. Much has been restored here, and it’s easy to imagine what it once looked like. I climb an old stone staircase and then a new iron staircase. It’s also beautiful, but not as exciting as the Vieux Chateau.

Nach einer kurzen Rundtour durch die Burg gehe ich weiter bis Niederbronn. Hier mache ich einen Stop im Supermarkt (Match) und lege eine ausgiebige Essenspause mit Baguette, Käse und leckeren Tartes mit Birne ein. Dann geht’s weiter bergauf. Ich erreiche einen Turm (Wasenkoepfel), auf den ich über eine Wendeltreppe steige und geniesse die Aussicht über den laublosen Wald.

After a short tour of the castle, I continue to Niederbronn. Here, I stop at the Match supermarket and take a leisurely lunch break with baguettes, cheese, and delicious pear tarts. Then I continue uphill. I reach a tower (Wasenkoepfel), which I climb up a spiral staircase to enjoy the view over the leafless forest.

Nach ein paar Kilometern komme ich zum Chateau du Grand Arnsbourg, das sehr verfallen ist und das man daher auch nicht näher besichtigen kann.

After a few kilometers I come to the Chateau du Grand Arnsbourg, which is in very dilapidated condition and therefore cannot be visited in more detail.

Dann geht’s bergab nach Untermühltal, an einem Fischweiher vorbei und dann wieder bergauf. Ich erreiche eine weitläufige Ebene mit Laubbäumen und stelle mein Zelt dort auf einer weichen Unterlagen aus Laub vom letzten Herbst auf. Es ist heute fast windstill und auch nicht mehr ganz so kalt.

Then it’s downhill to Untermühltal, past a fish pond, and then uphill again. I reach a wide plain with deciduous trees and set up my tent there on a soft mat of leaves from last autumn. There is almost no wind today and not quite as cold.

19.03.2025

Am nächsten Morgen ist es zwar noch recht frisch, aber nach wenigen Kilometern wird es schnell wärmer.

The next morning it is still quite cool, but after a few kilometers it quickly gets warmer.

Ich erreiche das Chateau du Lichtenberg, das leider auch erst später in der Saison öffnet. Ich beschließe daher, den Umweg zur Burg auszulassen und gehe direkt weiter. Es ist heute ein warmer Tag, was das Laufen aber angenehm macht. Der Weg heute ist nicht so spannend. Es gibt keine weiteren Burgen zu sehen.

I reach the Chateau du Lichtenberg, which unfortunately also doesn’t open until later in the season. I therefore decide to skip the detour to the castle and continue straight on. It’s a warm day today, but that makes the walk pleasant. The route today isn’t as exciting. There are no other castles to see.

Leider finde ich auch in Petit Pierre keinen Laden oder Cafe, das geöffnet ist und so gehe ich weiter bergauf und bergab, bis ich am späten Nachmittag im Graufthal ankomme. Ich checke in einem kleinen Hotel ein und dann beginnt das, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe…. Im Hotel habe ich nur das Sprudelwasser, das im Zimmer zur Verfügung gestellt wurde und 2 Fanta getrunken. Im Wasser oder auf dem Glas müssen wohl Bakterien gewesen sein, denn meinem Darm hat das überhaupt nicht gefallen….

Unfortunately, I couldn’t find a shop or café open in Petit Pierre either, so I continued walking up and down until I arrived in Graufthal in the late afternoon. I checked into a small hotel, and then something began that I hadn’t expected at all… In the hotel, I only drank the sparkling water provided in the room and two Fanta. There must have been bacteria in the water or on the glass, because my gut didn’t like it at all…

06.05.2025

Endlich ist es soweit und ich kann meinen unterbrochenem Hike auf dem Hexatrek fortsetzen.

Mit dem TGV und einer Lokalbahn bin ich pünktlich und problemlos in Saverne angekommen. Das Wetter ist recht gut, nur sehr windig und daher auch nicht besonders warm. Ich laufe vom Bahnhof durch das schöne französische Städtchen und es geht auch gleich bergauf. Nach ein paar Kilometern erreiche ich das Chateau du Haute Barr.

Dann geht es weiter zu den Ruines de Grands Geroldseck

und dann zum Tour de Brotsch, von dem man eine super Aussicht auf Saverne hat. Gegen 17:30 komme ich an meinem Ziel, dem Abri de la Schleif, an, wo ich etwas abseits mein Zelt aufbauen.

07.05.2025

Nach einer ziemlich windigen und kalten Nacht bin ich ziemlich durchgefroren und würde eigentlich lieber mit dem alternativen Weg bergauf starten, damit es mir warm wird. Leider brauche ich aber dringend Wasser und die Quelle ist ein ganzes Stück bergab.

Nach dem Wasserfiltern geht es schwer beladen weiter, erst bergab und dann endlich wieder bergauf. Auch heute ist der kalte Wind unangenehm, aber besser als schlechtes Wetter. Auf dem Weg gibt es immer wieder tolle Blicke auf die bewaldeten Berge.

Es ist wirklich schön, durch die hellen Laubwälder zu laufen. An der Porte de Pierre

mache ich eine längere Pause und entschließe mich, einen weniger windausgesetzen Weg zu gehen. Dabei verlaufe ich mich etwas und muss dann improvisieren. Am Abri de Colbery übernachte ich und habe eine super schöne Aussicht und bin angenehm windgeschützt. 

08.05.2025

Die Nacht war zum Glück etwas wärmer und so stört es mich nicht, dass es bis Schirmeck bergab geht. Auf dem Weg freue ich mich schon auf Baguette und andere leckere Sachen, die ich dort im Supermarkt kaufen möchte. Als ich aber in Schirmeck ankomme, ist der Supermarkt geschlossen. Irritiert frage ich einen Mann, der mit seiner Tochter und dem Hund unterwegs ist, ob er weiß, warum der Supermarkt nicht geöffnet ist. Tja, leider ist heute Feiertag im Elsass. Der 8. Mai ist der Feiertag zum Kriegsende. Der Mann nimmt mich mit zu sich. Ich kann dort Wasser auffüllen und bekomme auch 2 Bananen und einen Riegel. Er meint, dass laut Internet Aldi geöffnet hätte. Was sich aber als falsch herausstellt. Dann fährt zum Glück ein Polizeiauto vorbei, dem wir winken. Die Polizisten sind total nett und sagen, dass sie in der Stadt rumfahren und sich umsehen, ob vielleicht doch etwas geöffnet hat. Ich gebe ihnen meine Telefonnummer (und bin froh, dass ich gut genug Französisch spreche). Nach kurzer Zeit kommen sie zurück und sagen mir, dass eine Boulangerie offen ist. Ich bin echt froh, da ich kaum mehr etwas zum Essen habe. Auf dem Weg aus der Stadt zum Chateau de Schirmeck komme ich noch an einem Aufmarsch der Feuerwehr ( Pompiers) vorbei, die sich in Schale geschmissen haben und unter Blasmusik durch die Stadt abmarschieren.

Dann erreiche ich das Konzentrationslager Nazweiler-Struthof. Es geht bergauf und dadurch habe ich viel Zeit zum Nachdenken. Es ist total beklemmend und traurig, sich bewusst zu machen, was genau an diesem Ort passiert ist, an der Stelle der Verbrennungsöfen vorbeizugehen und die furchtbaren Beschreibungen zu lesen. Oben angekommen befindet sich das Lager mit dem noch gut erhaltenen Tor, dem Henkerbalken inklusive Strick und den gut sichtbaren Bodenplatten der Baracken. Es ist auch sehr viel los, weil heute dieser Feiertag ist. Ich brauche einige Kilometer, um die traurigen Gedanken abzulegen. Ich mache noch einen Stop an einer schönen Wasserstelle am höchsten Punkt der heutigen Tour.

Dann komme ich an meinem Ziel an, dem Chateau du Birkenfels. Es ist echt gut erhalten, obwohl es schon 1260 erbaut wurde. Das allerbeste aber ist, dass man dort biwakieren darf. Innerhalb oder außerhalb der Burg, wie man möchte. Ich suche mir einen Platz außerhalb, weil dort der Boden unter einen Baum recht trocken ist und somit es sicher kaum Kondensation geben wird und ich außerdem vom leichten Regen, der eingesetzt hat, besser geschützt bin.

 

Musik: Drama QueenMusiker: RizensunURL: https://rzznsnn.bandcamp.com/

09.05.2025

Der Regen war zum Glück nur kurz. Trotzdem gab es etwas Kondensation im Zelt. Ich bin um 7 Uhr startbereit, werfe einen letzten Blick auf das Chateau und dann geht’s los.

Nach gut 2 Kilometern erreiche ich das Chateau du Dreistein. Dort gibt’s wieder viel zu erkunden. In einen Teil der Burg kann man durch ein Steintor gehen. Ist schon ein spannendes Gefühl, dort herumzulaufen, wo früher Menschen unter komplett anderen, sicher nicht besonders komfortablen, Bedingungen gelebt hatten – und dabei waren die Burgherren ja die Privilegierten.

Nach ein paar weiteren Kilometern bergauf komme ich dann am Kloster Mont St. Odile an. Was für eine Lage in wunderschöner Umgebung. Da lässt es sich bestimmt bequem aushalten und war früher bestimmt auch ein viel angenehmeres Leben als irgendwo anders. Zum Kloster gehört auch ein Hotel, das in einen Gebäudeteil untergebracht ist. Die Aussicht ist wirklich traumhaft, auch wenn es heute etwas „trüb-sonnig“ ist.

Ich gehe durch den Buchenwald, in dem verstreut viele große Steine liegen. Die vielen Wege bis hinunter nach Barr sind ein Traum für Trailrunner, Mountainbiker und Wanderer.

Zum ersten Mal treffe ich auch mehr Leute, vor allem Trailrunner. Fast ganz unten angekommen, führt mich mein Weg noch zum Chateau du Landsberg. Auch hier bewundere ich wieder die Größe und frage mich, wie lange es wohl gedauert hat, so eine große Burg Stein für Stein zu erbauen…harte Arbeit für das Fußvolk und die zwangsverpflichteten Bauern..

In Barr angekommen bin ich erstaunt, wie schon dieses kleine Städtchen ist. Da könnte man sich für ein paar Tage einquartieren und die ganzen Trails in der Umgebung erkunden.

Weil ich ja nur begrenzte Zeit habe und ich zu einem bestimmten Termin wieder daheim sein muss, entschließe ich mich, mit dem Zug ein kleines Stück weiterzufahren, auch wenn ich somit einige Burgen verpassen werde. Ich bin mittlerweile nämlich ein Burgenfan. Doch dadurch, dass ich viel Zeit mit der Erkundung der Chateaux verbringe, komme ich langsamer voran als geplant. Aber das ist es mir wert. In Scherwiller steige ich nach 10-minütiger Fahrt aus dem Zug und wandere die gut vier Kilometer bis nach Chatenois, wo es eine Gite d’Etappe gibt, in dem ich mich für 30€ inklusive Frühstück in ein Mehrbettzimmer einquartieren. Da die Saison noch nicht begonnen hat, habe ich das Vierbettzimmer ganz für mich alleine.😁

10.05.2025

Von Chatenois aus geht’s vorbei am Turm mit Storchennest und Storch, sowie einem wunderschönen Kirchturm

bergauf Richtung Haute du Koenigsbourgh. Ein schöner kleiner Steig, auf dem ich niemanden treffe. Endlich ist auch das Wetter wärmer und ich kann kurze Hosen anziehen. Da läuft es sich gleich viel leichter😁

Nach nicht ganz 10 Kilometern komme ich oben an der Burg an und bin echt total überrascht, wie toll sie schon von außen aussieht. Da stören mich die vielen Leute gar nicht mehr (es ist ja Samstag). Den Eintritt von 12€ finde ich auch total ok und das was mich innen erwartet, ist echt toll. Man kann einen Rundgang durch die verwinkelten Gebäudeteile machen und alles erkunden. Dort hat es sich sicher gut leben lassen. Es ist alles perfekt ausgestattet mit großen Kachelöfen und allem, was man so braucht. Die dicksten Burgmauern sind 12 Meter …echt unvorstellbar. Ich verbringe viel Zeit dort und als ich endlich alles gesehen habe, kann der Tag gar nicht mehr schlecht werden…

Dann geht’s gemütlich bergab nach Thannkirchen, auch ein total hübsches kleines Örtchen.

Von da auf zieht der Trail wieder bergan und ich erreiche zuerst die Ruines du Ribeaupierre. 

Die sind ganz nett, aber schon ziemlich verfallen. Dann geht’s weiter zum Chateau St. Ulrich. Dort kann man über unzählige Steinstufen und Holztreppen auf und ab alle Winkel erkunden.

Das ist echt anstrengend, vor allem weil ich ja schon viele Kilometer und Höhenmeter in den Beinen habe, aber noch ist kein entspannter Abstieg angesagt, denn da ist auch noch das Chateau du Girsberg.

Dort muss ich natürlich auch noch hin und wieder Stufen rauf und runter. Die Blicke vom einen zum anderen Chateau sind echt wunderschön. Dann endlich noch die letzten drei Kilometer bis zum heutigen Ziel, dem Städtchen Ribeauville. Wieder eine tolle Überraschung, wie schön die mittelalterlichen Häuser sind.

Weil ich noch 2 Rabattgutscheine habe, die bald verfallen, habe ich ich ein Hotelzimmer, oder besser ein Zimmer in der Bäckerei „Les Gites des Templiers“ gebucht. Ich bekomme das Romantikzimmer und es ist wirklich total schön.

Abends kaufe ich noch alle Vorräte für die nächsten 5 Tage ein, weil es auf dem Weg keine Läden gibt. Ich suche mir lauter Sachen aus mit möglichst vielen Kalorien, damit der Rucksack nicht zu schwer wird und das Essen auch nicht zu viel Platz beansprucht. Auch muss ich für den nächsten Tag mindestens 2,5 Liter Wasser mitnehmen, da es laut der Hexatrek App auf dem Weg um Wasser eher schlecht bestellt ist. Da wird der Rucksack gleich ein paar Kilo schwerer.

11.05.2025

Ich esse beim Frühstück so viel es geht. Da das Hotel ja auch die Bäckerei ist, schmeckt alles super lecker. Bisher habe ich ja noch nirgends gegessen und immer nur im Supermarkt eingekauft. Als ich losgehen, liegen mir das Frühstück noch ganz schön im Magen. Ein Blick noch auf die vermutlich letzten Burgen und dann geht’s erst einmal ordentlich bergauf.

Der Weg ist ganz nett, aber nicht besonders spannend.

Als ich an einer Hütte des französischen Alpenvereins vorbei komme, lege ich eine gemütliche Pause in der Sonne ein. Eigentlich wäre hier ein guter Platz zum biwakieren, aber es ist erst 15 Uhr. So bleibe ich eine Stunde da und mache mich dann auf den Weg. Ich hoffe, irgendwo einen geeigneten Platz zum Zeltaufbauen zu finden, aber die Berghänge sind alle zu steil und so erreiche ich Bonhomme, wo es laut HexatrekApp ein nettes Gite geben soll. Na ja, was soll ich sagen…ziemlich basic und 8€ fürs Zeltaufschlagen im Garten plus 2€ für Strom ist eigentlich total übertrieben. Da ich aber viele Kilometer und Höhenmeter in den Beinen habe, bleibe ich halt dort.

12.05.2025

Ich habe total schlecht geschlafen und schon früh morgens war der Autolärm echt nervig. Müde breche ich auf und es geht gleich ordentlich  steil bergauf. Das schlaucht, vor allem mit dem vielen Wasser, das ich mitschleppe. Heute gibt’s vermutlich keine Gelegenheit Wasser auf dem Weg aufzufüllen. Erst ist es etwas langweilig. Dann komme ich aber kurz nach einem Skigebiet in zwei wirklich tolle Naturschutzgebiete (Tanet-Gazon du Faing und Frankenthal- Missheimle), die sich kilometerweit auf der Hochebene entlang ziehen. Ich bin auf ca. 1.200-1.300 Metern Höhe. Die Landschaft ist wunderschön. Kleine Latschen und alles voller Heidekraut und Heidelbeeren, soweit das Auge reicht. Echt toll!

Das Wetter ist heute nicht so gut und es gibt sogar eine Unwetterwarnung. Daher beeile ich mich. Auf der Hochebene gibt’s keinen Schutz vor einem Gewitter. Es regnet auch schon leicht und die dunklen Wolken hängen über mir. Es geht noch durch einen wunderschönen Hainbuchenwald.

Schließlich komme ich am Pass „Le Schlucht“ an. Ich kaufe mir nur schnell eine Cola, fülle Wasser auf und gehe dann auch gleich weiter. Leider passe ich nicht auf und erwische den falschen Weg. Da ich aber einen total schönen Schlafplatz finde, beschließe ich, mein Zelt dort aufzubauen und am nächsten Tag einen alternativen Weg zu gehen, um dann wieder auf den Hexatrek zu treffen. Gerade noch rechtzeitig bin ich mit dem Zeltaufbau fertig. Es donnert, windet und regnet auch schon. Da ist es im Zelt gemütlicher als draußen. Ich bin auf 1244 m und es ist ganz schön kalt durch den Wind!

13.05.2025

In der Nacht hat es geregnet und es ist auch ziemlich kalt. Ich bin auf ca. 1300 m Höhe. Ich starte den Tag mit Wetter wie in den schottischen Highlands. Starker Wind, Wolken und Nebelschwaden.

Es ist zwar ungemütlich, mir gefällt es aber gut.

Es geht immer auf der Höhe entlang, so dass es erst einmal keine großen Auf- und Abstiege gibt. Das ist zur Abwechslung mal sehr angenehm. Langsam löst sich auch der Nebel auf und ich sehe mehr von der Landschaft. Es geht über sanfte Hügel mit viel Weitblick nur leicht auf und ab und am Ende sind es heute nur 630 Höhenmeter.

Als ich beschließe, mich nach einem geeigneten Schlafplatz umzusehen, entdecke ich an einem Aussichtspunkt die perfekte Stelle. Der Sonnenuntergang dort ist der beste, den ich bisher gesehen habe. Im Wald unter Bäumen sieht man den halt nicht. 😁

Ich hoffe nur, dass es kein Gewitter gibt, denn dann wäre dieser exponierte Platz alles andere als gut! 

14.5.2025

Obwohl es ein so schöner Übernachtungsplatz ist, habe ich die Nacht nicht gut geschlafen. Mir tut alles weh, Schultern, Hüften, meine Wade. Die knallorange Sonne, die in der Früh zwischen den Hainbuchen langsam aufsteigt, hebt meine Stimmung dann doch. Es ist zwar noch früh, aber ich beginne langsam zusammen zu packen, denn das dauert auch immer seine Zeit, vor allem wenn ich auch noch das Zelt etwas trocknen lasse. Heute ist nur der Zeltboden feucht. Nachts hat ein leichter kalter Wind geweht und so gab es keine Kondensation. Der Weg heute ist ganz nett, aber nichts besonderes. Ein paar kleine Highlights gibt’s natürlich immer.

Es geht nur ein paar hundert Höhenmeter hinauf und ca. 1200 hinunter nach Thann.

Doubs und Jura

15.-16.05.2025

Seit zwei Tagen gibt’s keine Highlights zu berichten. Es geht bergauf und bergab, vorbei an bewirtschafteten Wiesen und Feldern.

Das größte negative Highlight am 15.5. ist, dass ich sage und schreibe 10 Minizecken aus meinen Beinen entfernen muss. Ich kann sie kaum erkennen, so klein sind sie. Zum Glück habe ich Zeckenzangen in verschiedenen Größen dabei. Ich versuche dann noch, mit dem Handy Fotos von meiner Rückseite  zu machen, um zu sehen, ob dort auch welche sind….Nur eigentlich hilft das wenig, denn wer sollte die entfernen?

Heute, am 16.5. ziehe ich dann eine lange Hose an. Da der Wind auch recht frisch ist, ist das gar nicht so schlimm. In einem Supermarkt besorge ich mir außerdem noch ein Zecken- und Mückenspray. Dort schlemme ich auch auf der Treppe zu Mittag, während  ich mein Handy etwas aufladen kann. Ich esse einen super Salat, 2 Bananen und noch einen Trinkjogurth und kaufe einen Haufen Nüsse und Trockenfrüchte für die nächsten Tage. Ich komme an einer ehemaligen öffentlichen Waschstelle vorbei, die ideal zum Einweichen der wehen Füße im relativ kühlen Wasser ist.

Eigentlich wollte ich heute gar nicht so weit laufen, aber es dauert, bis ich eine passende Zeltstelle finde – aber die ist wirklich schön. Zum Abendessen gibt’s Baguette mit Käse….. Es ist heute ein wirklich langer Tag mit vielen Höhenmetern und Kilometern gewesen!

17.05. – 18.05.2025

Eigentlich wollte ich zeitig aufbrechen, aber beim Zelten auf einer Wiese ist Kondensation natürlich klar und so lege ich mein Zelt für einige Zeit auf einen Holzstapel, auf den die Sonne schon scheint. Ich lasse es zumindest etwas abtrocknen, bevor ich es wieder einpacke und dann geht’s auch schon auf die heutige Etappe. Den Weg zu finden, ist am Anfang ziemlich schwierig, weil es quer über Wiesen und Rückewege geht und man nirgends einen richtigen Weg oder irgendwelche Markierungen sieht. Schließlich komme ich aber dann am Fluss Doubs an. Ich mache dort eine kurze „Schnellwaschpause“ und dann noch eine „Zeltrocknungspause“ vor einem kleinen Lebensmittelladen in Gumois, bevor es weitergeht.

Je länger ich dort entlang gehe, desto mehr fühle ich mich wie im Olympic National Park in den USA. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Es ist toll. Allerdings ist die Etappe auch lang und anstrengend.

Beim Bergauf- und Bergabgehen auf dem steinigen, engen und oft auch rutschigen Weg muss ich gut aufpassen. Außerdem kann ich nirgends zelten, weil es einfach dort keine Möglichkeit dazu gibt. Ich muss also die Biwakstelle erreichen, die in der App eingezeichnet ist. So spannend es auch auf dem Pfad entlang der Doubs ist, ich bin doch froh, als ich die Zeltstelle erreiche – und aus Belohnung für den langen Tag ist es echt schön dort.😍

Ich schlafe auch wirklich gut, so dass ich am Morgen zeitig zusammenpacke und losgehe. Auch auf der heutigen Etappe bietet die Doubs eine tolle Landschaft.

Links und rechts werden die Felsen immer höher, so dass wahrscheinlich auch im Sommer nur wenige Sonnenstrahlen unten ankommen. Es ist noch feuchter und auch die Pflanzen, die ich dort sehe, sind sehr speziell. Ich fühle mich fast schon wie auf einem anderen Planeten. Dann geht es aus der feuchten Kälte auf einem schmalen Pfad immer weiter nach oben. Dort muss ich auch wirklich aufpassen, denn abrutschen wäre wohl ein zeitiges Ende meiner Wanderung. Nach ein paar Stunden komme ich dann mittags auf den Weg zum Doubswasserfall (Sault du Doubs).

Weil heute Sonntag ist, sind natürlich auch viele Wanderer und Trailrunner unterwegs. Ich gönne mir heute auch zum ersten Mal ein Mittagessen in einem Restaurant, was aber in erster Linie darin begründet ist, dass ich unbedingt mein Handy laden muss, um die Hexatrek-App mit der Wegbeschreibung weiter nutzen zu können. Der Salat ist Spitzenklasse. Man merkt, dass in Frankreich Wert auf gutes Essen gelegt wird. Dann gehe ich weiter und überquere die schweizer Grenze. (Die Grenze verläuft ja genau in Flussmitte). Außerdem spare ich mir noch ein paar Kilometer und fahre erst ein kleines Stück mit einem Ausflugsboot und im Anschluss mit einer schnuckeligen schweizer Schmalspurbahn nach Le Locle.

19.05.2025

Wie immer ist der Übergang von einem landschaftlich schönem Abschnitt zum nächsten immer einige Kilometer etwas langweilig. So ist es auch von der Doubs hin zum Jura. Nach einigen „Gehatsche“ durch landwirtschaftliches Gebiet, biege ich falsch ab und gehe trotzdem weiter. Natürlich geht es wieder mal bergauf. Ich entdecke so einen wunderschönen Weg, der auf auf einem Kamm verläuft. Dort gibt es auch einen Klettersteig, der aber zum Schutz von brütenden Falken und Mauerseglern erst ab Juli geöffnet ist. Ich hätte ihn ohne Ausrüstung aber sowieso nicht gehen können, daher bin ich auch nicht traurig, auf dem „Normalweg“ zu bleiben.

Danach geht es bergab und ich gelange nach Noraigue. Ich frage an einem Haus nach Wasser, das ich dringend brauche, wenn ich heute noch den „Le Solidad“ erklimmen möchte. Die junge Frau ist total nett und ich bedauere, dass ich hier nicht eine längeren Pause machen kann, weil die Wettervorhersage nicht gut ist und ein Gewitter auf dem Plateau des Solidad (1450 m) nicht gerade wünschenswert ist. Ich bin unsicher, welchen Weg ich wählen soll, da ich in der Ferne schon die Gewitterwolken sehe, die vom Wind immer näher getrieben werden. Ich schaue mir die Karte im Satellitenmodus an, um zu sehen, wo ich gegebenenfalls im Wald oder einer Hütte Schutz suchen könnte. So entscheide ich mich für den längeren Weg, der mehr Schutz bietet und ich auch notfalls wieder zu einer kleinen

Hütte absteigen könnte. Um noch vor dem Gewitter oben am Berg anzukommen, renne ich den steilen Bergpfad wie ein Trailrunner hinauf, so gut es mit dem wasserbekadenem Rucksack geht und meine Augenbrauen reichen nicht aus, dass mir der Schweiß nicht doch in die Augen läuft.

Oben angekommen ist die Aussicht genial. Die Wand ist schroff, ein kleines bisschen wie die Benediktenwand.

Ich sehe auch schon die schwarzen Regenwolken und die Regenwand auf mich zu kommen. Schnell laufe ich noch zum höchsten Punkt, dann fängt es auch schon an zu donnern. Ein Stück unten am Hang sehe ich eine kleine Hütte und hoffe, dass ich irgendwie darin Schutz finden kann. Ich laufe so schnell es geht die Wiese hinunter. Die komplett offene Hütte ist vermutlich ein Viehunterstand und ich schaffe es gerade noch, vor den ersten Regentropfen dorthin. Dann baue ich mein Zelt darin auf und das Donnern und der Regen stören mich nicht mehr, denn das Dach ist seitlich tief heruntergezogen. Auch bin ich weit genug von der offenen, regenzugewandten Seite entfernt, dass ich nicht nass werde. Wieder mal gibt’s Baguette mit Käse. Da ich jetzt in der Schweiz bin, statt Le Comte leckeren Gruyere. Zur Nachspeise ein paar M&M und ich bin vollends zufrieden.😍

20.05.2925

Was für ein Riesenglück ich mit diesem Unterstand habe….Es hat die ganze Nacht richtig und fast durchgehend ordentlich geregnet und gestürmt. Am Morgen hat der Regen zunächst aufgehört, aber die Wolken versprechen nichts Gutes und gerade als ich los will, fängt es wieder an. Also warte ich nochmal ab. Dann endlich gehen 8:30 ist der Regen nur mehr leicht und ich gehe los. Angenehm ist es natürlich nicht in Regenmontur zu gehen, vor allem bergauf. Die wasserdichten Socken halten die Nässe ganz gut ab. An einer Stelle, wo es angeblich einen kleinen Lebensmittelladen geben soll, ist nur ein kleines Café mit schweizer Preisen. 2 kleine Limo und ein Stück Kuchen 15€. Dafür ist das Leitungswasser kostenlos….. Nach dem ersten kleineren Berg geht’s wieder runter und dann wieder bis auf über 1600 m.

Es regnet, ist windig und an so einem Tag macht es halt einfach keinen Spaß. Es gibt wegen der Wolken auch so gut wie keine Aussicht. Immerhin sehe ich eine Gruppe Gämsen, die etwas anders als die bei uns aussehen.

Dann beim Abstieg suche ich mir eine einigermaßen geschützte Stelle, wo ein Gewitter auch kein Problem sein durfte. Es donnert nämlich auch schon wieder. Es ist schon eine große Verführung noch schnell 4 Kilometer in den nächsten Ort Sainte-Croix abzusteigen und in einem Hostel unterzukommen. Ich habe aber nachgesehen. 57 Franken für ein Gemeinschaftszimmer…das reut mich dann doch zu sehr und im Zelt ist es ja auch ganz gemütlich. Die nassen Sachen lasse ich noch draussen und klebe mir Skifahr-Fusswärmer auf die doch ziemlich feuchten Socken, die ich unter den wasserdichten anhatte. Es ist erst 16:00 und ich liege schon im Schlafsack, aber besser als in der kalten Nässe draußen, aber alles ist klamm. Das gibt bestimmt ordentlich Kondensation heute Nacht am Zelt.

21.05.2025

Es hat die ganze Nacht durchgehend geregnet. Das innen von der Kondensation nasse Zelt bekomme ich auch mit Wischen nicht mehr trocken. Ich habe ja auch nur ein mini-kleines Handtuch dabei. Bei jedem Regentropfen auf das Zelt tropft innen ein kleiner Kondensationstropfen auf mich. Natürlich sind auch die Schuhe, Socken und alles andere über Nacht noch nasser statt trockener geworden. Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage auch schlecht ist und damit es null Sicht auf die Schweizer Alpen geben wird und außerdem alles ohne Chance of Trocknung total nass ist, höre ich heute auf. Ich steige noch ein paar Kilometer nach Sainte-Croix ab und fahre dann mit dem Zug heim. Trotz des etwas früheren Endes meiner Tour, war es wirklich super, mit vielen neuen Eindrücken. Die Fortsetzung folgt bestimmt.🤩